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Bruder Klaus, Liestal
Erbaut von | Fritz Metzger, Zürich |
Baujahr | 1961 |
Kirche Bruder Klaus, Liestal
Die Geschichte der römisch-katholischen Kirchgemeinde in Liestal nimmt ihren Anfang im Jahr 1835. Die neu entstandene Gemeinde musste lange kämpfen, bis sie vom Regierungsrat und vor allem von Bischof anerkannt wurde. Erste Gottesdienste durften in der reformierten Stadtkirche durchgeführt werden. Finanziell war es eine schwierige Zeit im Kanton Baselland und umso grösser war die Freude, als am Bettag 1866 eine neugebaute katholische Kirche von Bischof Eugenius Lachat eingeweiht wurde. Rund hundert Jahre hat diese von Architekt Friedrich erbaute Kirche der Pfarrei gedient. Weil das Gebäude grosse altersbedingte Mängel aufwies, entschied man sich für den Bau einer neuen Kirche.
Am 7. Mai 1961 wurde die neue Bruder Klaus Kirche feierlich durch Bischof Dr. Franziskus von Streng eingeweiht. Der Neubau ist ein Werk des Zürcher Architekten Fritz Metzger (1898 - 1973), der in der Fachwelt als einer der bedeutendsten Kirchenarchitekten des 20. Jahrhunderts in Europa gilt. Wie der Vorgängerbau ist die Kirche von der Rheinstrasse deutlich zurückgesetzt, der vorgelagerte Kirchhof wird durch eine hohe Mauer mit zwei Eingangstoren von der Strasse abgegrenzt.
Der Kircheninnenraum wird in Form eines quadratischen Grundrisses errichtet und von einem zweiten, ovalen Körper überhöht, der im Äussern als Oblicht in Erscheinung tritt. Das Oblicht ist mit farbigen Glasbildern der Stanser Künstlerin Verena de Nève-Stöcklin gestaltet. Sie zeigen Engelsgestalten in abstrakter Formgebung. An den Seitenwänden befindet sich ein Bilderzyklus der gleichen Künstlerin in Form von sieben Triptychen, der die Passion Christi sowie das Leben des Heiligen Bruder Klaus darstellt.
Der mit dunklem Marmor belegte Boden des Kircheninnenraumes neigt sich gegen Osten leicht nach unten und führt den Besucher zum Chorraum. Dieser wird gegen Osten durch ein mächtig aufragendes, freistehendes, konkav geformtes Wandschild begrenzt, in welches fünf Figurennischen eingelassen sind. In unregelmässiger Folge stehen hier lebensgross aus Zement, von links nach rechts Bruder Klaus, die Hl. Katharina mit einer männlichen Figur, Christus am Kreuz sowie Maria und Petrus, begleitet von einer weiblichen Figur. Die Figuren stammen von August Bläsi aus Luzern.
Auf der in den Innenraum weit hineinragenden Empore im Westen befindet sich die Orgel, deren Pfeifenfelder in einzelne Gruppen aufgeteilt und so aufgestellt sind, dass die grossen, farbig gestalteten Fensteröffnungen ihr Licht in den Raum schicken können. Die Orgel wurde am 7. März 1964 eingeweiht.
Das Kirchenareal ist von weitem erkennbar durch den freistehenden, nach oben sich verjüngenden Glockenturm in der Südwestecke des Kirchhofs. Der Glockenturm, wie die Wände des Hofes sind schalungsroh belassen und geschlemmt, im Gegensatz zum aussen verputzen Kirchenbau.
Das sechsstimmige Geläute besteht aus folgenden Glocken:
Schutzengelglocke | Ton c | 304 kg |
Muttergottesglocke | Ton b | 417 kg |
Bruder-Klaus-Glocke | Ton g | 715 kg |
Erlöserglocke | Ton as | 1410 kg |
Franziska-von-Rom-Glocke | Ton f | 1000 kg |
Kaiser-Heinrich-Glocke | Ton c | 2500 kg |