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Peter
4051 Basel
Die Peterskirche ist eine gotische Stadt- und Stiftskirche. Nach mittelalterlichen Vorgängerkirchen erhielt sie Ende des 14. Jahrhunderts ihre heutige Gestalt. Ihre Architektur ist schlicht, richtet sich nach Vorbildern anderer Kirchen von Bettelorden. Im Innern finden sich kostbare Wandmalereien. Der Chor zeichnet sich durch die kunstvoll gewölbte Decke aus und durch das geschnitzte Chorgestühl. Verschiedene Seitenkapellen wurden angefügt. Grabtafeln erinnern an prominente Verstorbene – zu bemerken sind vor allem die Tafeln für die Mathematiker Bernoulli gleich beim Eingang links an der Nordwand. Im Neubau der Orgel wurden 1968 wesentliche Teile einer Silbermannorgel verwendet.
Seit 1529 ist die Peterskirche eine reformierte Stadtkirche. Sie dient zum Gottesdienst, ist aber auch sehr beliebt als Raum für Konzerte und andere kulturelle Veranstaltungen.
Vor der ersten Jahrtausendwende stand an diesem Ort eine karolingische Begräbniskirche, damals noch ausserhalb der Stadtmauern. Das „Totengässlein“, das vom Marktplatz heraufführt, erinnert daran. Unten in der Talsenke wohnten Handwerker, Kaufleute und Krämer, oben, der Stadtmauer entlang am Nadelberg die Adligen. Seit dem 11. Jahrhundert diente die Peterskirche als Pfarrkirche. 1233 wurde sie zum Chorherrenstift erhoben. Hier wurden Geistliche ausgebildet und ein reiches geistliches Leben gefördert – namentlich das Chorgebet, der Chorgesang und die Volkspredigt. Nach dem Erdbeben 1356 konnte das Gotteshaus dank Stifterinnen und Stiftern wieder aufgebaut und mit kostbaren Wandgemälden geschmückt werden. So gewann die Peterskirche im kulturellen Leben der Stadt eine wichtige Rolle. Nach der Gründung der Universität 1460 wurde hier jeweils der Rektor gewählt. Als reger Bauherr wirkt Probst Georg Wilhelmi von Keppenbach (Chor und südliche Seitenkapelle). Der reiche Junker Mathis Eberler-Kannengiesser liess sich eine Grablege, die nördliche Seitenkapelle, bauen. Hier findet sich auch eine Grabtafel für den Buchdrucken Froben; den Text in hebräischer, griechischer und lateinischer Sprache hat der Humanist Erasmus von Rotterdam verfasst. Mit Erasmus wehrte St. Peter sich lange gegen die Reformation, doch 1529 ernannte der Rat der Stadt den Humanisten Paul Phrygio zum ersten evangelischen Prediger. Der neue Wortgottesdienst benötigte mehr Sitzplätze, die Bevölkerung und die Gemeinde wuchs. 1686 wurde die Empore an der Südwand eingebaut, 1863 diejenigen an der West- und Nordwand. So entstand zusammen mit der Kanzel (1620) und der Orgel (1770) ein für die reformierte Kirche der Neuzeit charakteristischer Predigtraum.