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St. Franziskus
4125 Riehen
Die Riehener St. Franziskuskirche wurde vom Architekten Fritz Metzger geplant und 1950 nach nur zweijähriger Bauzeit eingeweiht. Wegen Geldmangels dauerte es noch 9 Jahre, bis sie schliesslich ihre Glocken bekam und weitere 8 Jahre bis zur ersten Orgel. Im Sinne des Hl. Franz von Assisi ist der gesamte Bau von Schlichtheit geprägt. Erst 1989 wurde das Kircheninnere durch den Künstler Pierre Casè künstlerisch „vollendet“.
Der Chorraum hat die Form einer Ellipse, das Kirchenschiff ist ein Kreissegment. Der Boden fällt vom Eingang bis zum Altarbereich in der Art eines Kinosaales leicht ab. Eine Bemalung der Seitenwände war zwar vorgesehen, scheiterte zunächst jedoch an Geldmangel. Ein einziges Farbfenster befindet sich in der Taufkapelle, alle anderen Fenster sind vom Architekten farblos vorgesehen worden. Fritz Metzger hat sich auch gegen ein Kreuz im Kirchenraum entschieden. Lediglich in der Kapelle hängt ein Kreuz des Bildhauers Albert Schilling, wie auch sein Mosaik der Hl. Chrischona. Die Empore mit den eingelassenen Stufen für den Chor, sowie auch das grosse Fenster im Rücken der Sängerinnen und Sänger ist als wahrer Glücksfall zu bezeichnen. Wohl nur in den allerseltensten Fällen hat ein Architekt so ideal für die Bedürfnisse der Kirchenmusik geplant, wie in der Franziskuskirche.
1987 wurde eine Kommission eingesetzt, die sich sowohl um die Gestaltung von Altar und Ambo, als auch um die künstlerische Ausstattung der Kirche bemühen sollte. Dafür wurde ein Wettbewerb veranstaltet, den der Tessiner Künstler Pierre Casè für sich entschied. In Respekt vor dem Architekten und ebenso vor dem Hl. Franziskus entschied sich Casè ebenso zu einer schlichten Ausgestaltung unter Verwendung von Elementen des Sonnengesanges (etwa die Farben von Sonne, Mond, Wind, Wasser, Feuer und Erde). Dazu kommen das Motiv einer alten Mauer und archaische Symbole des Christentums. 1989 wurde die Kirche schliesslich neu geweiht. Im Januar 1992 wurde die von Hans Füglister (Grimisuat / Wallis) erbaute Orgel eingeweiht. Wegen des grossen Fensters musste sie etwas seitlich platziert werden. Aufgrund der geringen Raumhöhe und in schlichter Einheit mit dem franziskanischen Kirchenraum besitzt die Orgel nur 25 Register im Stil des elsässischen Barock.
Die Franziskuskirche wirkt im ersten Moment spröde – innen wie aussen. Lässt man sich jedoch ein auf die Schlichtheit, die Lichtführung oder das Streben nach oben, dann überträgt sie auf den sensiblen Menschen eine tiefe Ehrlichkeit, innere Stabilität und versteckte Schönheit.