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Münster



Erbaut von Mathis Orgelbau AG, Näfels GL
Baujahr 2003 | IV/P/78

Die Mathis-Orgel

Dem heutigen Instrument, das mit seinen 78 Registern auf vier Manualen und Pedal die grösste und vielseitigste Orgel der Region ist, geht eine mehr als 700-jährige Orgelgeschichte am Münster voraus: Eine erste Orgel gab es vermutlich schon in der Zeit vor dem Erdbeben von 1356. 1394 ist der Bau einer Orgel durch Meister Raspo aus Frankfurt belegt. Diese wurde als gotische Schwalbennest-Orgel an der südlichen Langhauswand angebracht, mehrfach renoviert und 1474 an die gegenüberliegende nördliche Langhauswand versetzt, wo sie – immer wieder erneuert − bis Mitte des 19. Jahrhunderts verblieb. Eine zweite, kleinere Orgel befand sich im Spätmittelalter im Chor und diente der Liturgie des Domkapitels. 1525/26 wurde die Schwalbennest-Orgel im Langhaus erweitert und mit einem neuen Renaissance-Gehäuse versehen, das Hans Holbein d. J. bemalte. Während Barock und Frühklassik revidierte und ergänzte 1710/11 der Strassburger Meister Andreas Silbermann das Instrument, bevor 1785-87 der Basler Instrumentenmacher Johann Jacob Brosy Orgelwerk und Gehäuse erweiternd erneuerte.

Die Planung einer neuen, romantisch-symphonischen Orgel im neugotischen Prospekt durch Friedrich Haas (Laufenburg) führte zur Neukonzeption des Innenraums, welche 1852-57 umgesetzt wurde. Dabei fand der nach Westen translozierte Lettner eine neue Verwendung als Orgelempore.  Die Haas-Orgel erlangte internationale Bekanntheit und wurde erst 1955 durch ein Instrument der Firma Kuhn aus Männedorf (Kanton Zürich) ersetzt, das musikalisch die Orgelbewegung und ästhetisch die Neue Sachlichkeit vertrat. Diese Orgel befindet sich heute in der katholischen Kathedrale von Moskau. Allein der originale Holzprinzipal 32’ von Haas fand in der heutigen Orgel Wiederverwendung, die in Zusammenarbeit zwischen der Orgelbaufirma Mathis aus Näfels (Kanton Glarus) und dem Architekten Peter Märkli (Zürich) entstand. Sie wurde Pfingsten 2003 eingeweiht und gibt den Blick zum gotischen Westfenster frei. Mit ihren französischen Zungenstimmen und der reichen Grundstimmenpalette klingen neben Bach und klassischer französischer Musik gerade auch Kompositionen der deutschen und französischen Romantik sowie besonders zeitgenössische Musik hervorragend.

Weitere Informationen: http://www.basler-muensterkonzerte.ch/

 

Disposition

Unterwerk  (C - a’’’ (11))

Hauptwerk  (C - a’’’ (17))

Praestant 8’
Gedackt 8’
Quintatön 8’
Oktave 4’
Rohrflöte 4’
Sesquialtera 2fach 2 2/3’ 1 3/5’
Oktave 2’
Blockflöte 2’
Larigot 1 1/3’
Scharff 4-5fach 1’
Krummhorn 8’
Tremulant

Prinzipal 16’
Bourdon 16’
Oktave 8’
Bourdon 8’
Flûte harmonique 8’
Gambe 8’
Oktave 4’
Flöte 4’
Grossterz 3 1/5’
Quinte 2 2/3’
Superoktave 2’
Mixtur major 5fach 2 2/3’
Mixtur minor 4fach 1 1/3’
Cornett 5fach 8’
Trompete 16’
Trompete 8’
Clairon 4’

Positiv  (C - a’’’ (17))

Schwellwerk  (C - a’’’ (17))

Pommer 16’
Prinzipal 8’
Doppelflöte 8’
Violflöte 8’
Salicional 8’
Unda maris 8’
Fugara 4’
Trichterflöte 4’
Gemshorn 4’
Nasard 2 2/3’
Doublette 2’
Terz 1 3/5’
Mixtur 4-5fach 2’
Cymbel 3fach 1’
Fagott 16’
Zinke 8’
Clarinette (durchschlagend) 8’
Tremulant

Bourdon 16’
Diapason 8’
Cor de nuit 8’
Viole de gambe 8’
Voix céleste 8’
Prestant 4’
Flûte octaviante 4’
Salicet 4’
Octavin 2’
Piccolo 1’
Harmonia aetherea 3fach 2 2/3’
Plein jeu 5fach 2 2/3’
Bombarde 16’
Trompette harmonique 8’
Hautbois 8’
Voix humaine 8’
Clairon 4’
Tremulant

Pedal  (C - f’ (16))

 

Prinzipal 32’
Subbass 32’
Holzprinzipal 16’
Gedecktbass 16’
Violone 16’
Oktave 8’
Flöte 8’
Cello 8’
Oktave 4’
Flöte 4’
Hintersatz 4fach 4’
Mixtur 4fach 2 2/3’
Bombarde 16’
Posaune 16’
Trompetenbass 8’
Tromba 8’

 

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